Seite vorlesen

von Brigitta Hochuli ・, 04.05.2014

René Munz nimmt Risiko

René Munz nimmt Risiko
"Hohes Risiko - abwechslungsreiches Leben", findet Winterthurs künftiger Theaterdirektor René Munz. | © Archivbild

Der ehemalige Thurgauer Kulturamtchef René Munz interessiert nach wie vor. Als neuer Direktor des Theaters Winterthur wird sein Vertrag befristet sein. Im Interview erklärt der 59-jährige, wie er mit dieser Perspektive umgeht.

Brigitta Hochuli

Herr Munz, Ihr rascher Wechsel im kommenden Juni von der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich zum Theater Winterthur hat Aufsehen erregt. Gefällt es Ihnen denn in Zürich so schlecht?

Ich habe nie eine Karriereplanung gemacht, aber ich wollte immer wieder mal etwas Neues kennen lernen und habe Chancen genutzt, wenn mich eine neue Aufgabe wirklich interessiert hat. So ist es auch mit der Gesamtleitung des Theater Winterthur: Diese Stelle war vorher ganz einfach nicht auf meinem Radar - es ist eine einmalige Chance, die nur jetzt in diesem Moment gekommen ist. Sie entspricht sehr konkret meinen Interessen und ich glaube, dass ich meine Fähigkeiten und meine verschiedenen Berufserfahrungen einbringen kann. Offenbar war dafür halt ein kleiner Umweg nötig.

 

Wie der Winterthurer „Landbote“ schrieb, ist Ihr Vertrag als Gesamtleiter und kaufmännischer Direktor des Theaters Winterthur auf nur drei Jahre befristet. Gehen Sie in Ihrem Alter von 59 Jahren da nicht ein existenzielles Risiko ein?

Ich gehe nicht nur wegen der zeitlichen Begrenzung des Vertrags ein Risiko ein. Risiken gehören wohl meistens zu interessanten Jobs. Hohes Risiko - abwechslungsreiches Leben.

 

Das Theater Winterthur muss saniert werden, seine Weiterführung wird sogar da und dort in Frage gestellt. Gemäss einer Zeitungsnotiz ist eine neue, private Trägerschaft in Diskussion. Das alles kann für einen Direktor aufreibend sein - schreckt Sie das gar nicht?

Ich lasse mich auf einen Prozess ein, dessen Ausgang ein Stück weit offen ist, der aber auch klar deklariert ist. Und offenbar entspricht mein bisheriger Leistungsausweis dem Anforderungsprofil, das es für einen solchen Prozess braucht. Ich werde mich dafür einsetzen, dass eine Schliessung des Theaters keine Option sein wird.

 

Beim Abschied vom Kulturamt Thurgau letzten September zeigten Sie sich überrascht von den vielen positiven Einschätzungen Ihrer Arbeit und fragten sich, warum Sie überhaupt weggingen. Können Sie sich vorstellen, wieder in unserm Kanton tätig zu werden?

Ich habe keine Ahnung, was in den nächsten Jahren noch auf mich zukommt. Aber ich werde sicher nicht noch einmal Leiter des Kulturamtes Thurgau sein, falls das die rein theoretische Frage wäre. Es war eine sehr abwechslungsreiche, interessante und erfüllende Zeit als Amtschef und ich bin sowieso unendlich dankbar für alle meine beruflichen Erfahrungen, die ich in so vielen verschiedenen Bereichen machen konnte. Ich fühle mich sehr privilegiert und damit auch verpflichtet, mein Bestes zu geben bei dem, was ich tue.

***

René Munz wird Theaterdirektor (kommentiert)

 

Kommentare werden geladen...

Werbung

#lieblingsstücke

quer durch den Thurgau

Technische Dokumentation (XML-Schema)

Hier geht es zur technischen Dokumentation des Aziza/Minasa-Datenmodell.

News Minasa

Hier erfährst du den aktuellen Stand unseres Kooperationsprojekts mit dem Ostschweizer Kulturmagazin Saiten.

Ähnliche Beiträge

Bühne

«Ich will nicht den Moralapostel spielen»

«Höhlenmord» heisst ein Theaterstück von Dietmar Paul. Es basiert auf den Ereignissen des Kristallhöhlenmords, einem der bekanntesten Verbrechen der Ostschweiz. Zu sehen am 30. November im Eisenwerk mehr

Bühne

Der letzte Flug des Spechts

Daniel Schaub ist ein Drittel von „Heinz de Specht“. Am Freitag beginnt die „älteste Boygroup der Schweiz“ im Kreuzlinger Theater an der Grenze ihre Abschiedstournee mehr

Bühne

Grosses Theater

Seit 50 Jahren gibt es das Theater an der Grenze in Kreuzlingen. Wie es wurde, was es ist: Ein Ritt durch die Geschichte mit Dorena Raggenbass, Toni Brunner, Micky Altdorf und Fritz Brechbühl. mehr