von Michael Lünstroth, 04.09.2018
Auf der Suche nach der Zukunft
Wie bereiten sich Literaturhäuser auf die Zukunft vor? Eine Diskussionsrunde in Konstanz will das am kommenden Donnerstag erörtern. Mit reichlich Beteiligung aus dem Thurgau.
Es ist eine spannende Frage: Wie fit sind die Literatur- und Dichterhäuser für die Zukunft? Am Donnerstag, 6. September, 20 Uhr, diskutieren Literaturexperten unter dem Titel „Orte für Worte - die Zukunft unserer Literatur- und Dichterhäuser“ über dieses Thema im Speichersaal des Konstanzer Konzilgebäudes. Mit auf dem Podium sitzt dann auch der Thurgauer Historiker und Journalist Stefan Keller. Er hat bei dem Thema seine ganz eigene Expertise - von 2012 bis 2015 leitete er - zusammen mit seiner Ehefrau, der Schriftstellerin Annette Hug – das Veranstaltungsprogramm des Literaturhauses Bodmanhaus in Gottlieben.
Die Diskussion findet im Rahmen weiterer Literatur-Veranstaltungen statt: Die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) veranstaltet ihre Jahrestagung an diesem Wochenende am Bodensee und das Forum Allmende, ein Verein, der sich für die Literatur im deutschen Südwesten und über seine Grenzen hinaus einsetzt, feiert seinen 20. Geburtstag. Das nehmen die Mitglieder zum Anlass nicht nur Stadt und Region kennenzulernen, sondern sich auch für Nicht-Mitglieder zu öffnen. Sowohl die bereits erwähnte Diskussionsrunde als auch eine prominent besetzte Lesung am Freitag, 7. September, sind für alle Besucher offen. Es lesen ab 20 Uhr im Konzil der aus dem Thurgau stammende Autor Peter Stamm, Alissa Walser (Überlingen) und Monika Helfer (Bregenz). Karten für die Lesung gibt es an der Abendkasse. Der Eintritt zur Diskussion am Donnerstagabend ist frei. (lün)
Was macht die ALG?
1986 gründete sich die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG). Ziel des in Berlin ansässigen Dachverbandes ist es, den Facettenreichtum der unterschiedlichen in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus verteilten literarischen Einrichtungen zu fördern. Die Arbeitsgemeinschaft organisiert Tagungen, die den Vertretern von Museen und Gesellschaften die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch bieten, sie schafft für die Gesellschaften eine Plattform, sich der Öffentlichkeit vorzustellen und veranstaltet regelmässig Fortbildungen. Der Dachverband berät auch bei der Gründung neuer literarischer Vereine, er initiiert und unterstützt den Aufbau oder die Neugestaltung von Literaturmuseen. Aktuell gehören dem Dachverband nach eigenen Angaben 261 literarische Gesellschaften, Literaturmuseen und literarische Gedenkstätten.
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