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von Michael Lünstroth, 24.09.2018

Jazz-Hotspot für eine Woche

Jazz-Hotspot für eine Woche
Die Jazzmusikerin Maria Schneider. Sie ist der Star des diesjährigen «generations» Festivals in Frauenfeld | © Briene Lermitte

Am 29. September startet zum elften Mal das Jazz-Festival „generations“ in Frauenfeld. Eine Woche lang will der neue Festivalchef Dominik Deuber Frauenfeld dann zum internationalen Jazz-Hotspot machen

In den letzten Tagen vor einem Festival geht es meist nur noch um den Feinschliff. Das grosse Ganze steht, aber ein paar Sachen müssen immer noch geregelt werden. Über Facebook suchte Festivalchef Dominik Deuber zuletzt noch eine Kontrabass-Klarinette. Bis zur Eröffnung am Samstag, 29.September, soll dann alles parat sein. Für Dominik Deuber dürfte das durchaus ein besonderer Moment werden. Es ist schliesslich das erste Mal, das er die alleinige Verantwortung als Festivalchef trägt. Da würde man eine gewissen Nervosität vermuten. Nicht so bei Deuber. Im Interview mit thurgaukultur.ch gibt er sich entspannt. „Man kann sich ohnehin nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten, deshalb sollte man sich auch im Vorfeld nicht verrückt machen“, findet der 39-Jährige mit der Gelassenheit eines alten Festivalroutiniers.

Tatsächlich ist das «generations» für ihn ja kein Neuland. Seit 2004 war er offiziell Assistent des bisherigen Festivalleiters Roman Schwaller, er weiss also ungefähr, was da auf ihn zukommt. Er freue sich jetzt vor allem, dass es endlich los gehe, sagt Deuber noch. Das Programm, das er auf die Beine gestellt hat, ist bemerkenswert. Namen wie Adrian Mears, Donny McCaslin, Jason Lindner, Jonathan Maron und Nate Wood stehen im Konzertprogramm am 11. 'generations' und leiten auch Masterclasses. 

Auch sie sind beim «generations 2018» dabei: Adrian Mears, Donny McCaslin und Adam Pierończyk
Auch sie sind beim «generations 2018» dabei: Adrian Mears, Donny McCaslin und Adam Pierończyk. Bilder: Ignacy Matuszewski/Jimmy King/www.licht-reise.de

 

Maria Schneider leitet Kompositionsworkshop

Und dann ist da natürlich Maria Schneider. Sie ist das internationale Zugpferd der diesjährigen Festival-Ausgabe. Die New Yorker Orchesterleiterin und Komponistin leitet in Frauenfeld erstmals einen Kompositionsworkshop. Als Höhepunkte wird sie Songs der eingeladenen Cinzia Catania, Luzia von Wyl, Sarah Chaksad, Basile Rosselet und Bardia Charaf zur Aufführung bringen und anderntags im Galakonzert mit der 'generations'-Big Band auch eigene Kompositionen präsentieren.

Ebenfalls im weiteren Programm sind Musikerinnen und Musiker wie Gary Versace, Nathalie Loriers und der Drummer Ari Hoenig mit ihren Piano-Trios, solo und im Trio Marie Krüttli, Michael Arbenz (mit Vein) und Joe Haider. „Mehrmals ist auch der polnischen Saxophonist Adam Pieronczyk mit Musikern zu hören, die so klingende Namen tragen wie Miroslav Vitouš, Trilok Gurtu, Adrian Mears oder Bänz Oester“, heisst es zudem in einer Medienmitteilung des Festivals. 

Die Vermittlungsarbeit ist dem Festivalchef wichtig

Eröffnet wird das Festival am Samstag, 29. September, 19 Uhr, mit einer Uraufführung in der Aula der Frauenfelder Kanti: Das Kaleidoscope String Quartet tauft ein Album mit neuen Kompositionen, unter anderem von Mathias Rüegg und Nicole Johänntgen.

Noch ein Punkt, der dem neuen Festivalchef wichtig ist: Die Vermittlungsarbeit soll bei dem Jazzfestival wichtiger werden. Wobei Dominik Deuber da vor allem auch auf die Künstlerinnen und Künstler setzt: «Die Künstler selbst sind die besten Vermittler ihrer Arbeit. Wenn man ihnen und ihrer Musik genau zuhört, erschliesst sich das Gesamtbild meistens ziemlich gut», findet der künstlerische Leiter.

Das komplette Programm im Überblick gibt es hier: http://www.generations.ch/fileadmin/user_upload/generations_18_agenda18_v3.pdf  

Alle Infos zum Ticketverkauf gibt es hier: http://www.generations.ch/tickets/ 

Video: So klingt Maria Schneider

Eröffnen das Festival: Das Kaleidoscope String Quartet

 

 

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